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 Das Luise-Klaiber-Haus ist ein Pflegeheim der 3. Generation mitten im Herzen von Kandern. Träger unserer Einrichtung ist der Spital- und Pfründefonds der Stadt Kandern, eine Stiftung des öffentlichen Rechts. Wir sind Mitglied der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. (BWKG).

 

 

Historie und Entstehung des Luise Klaiber Haus

 

Luise Klaiber

Maria Luise Klaiber, geb. am 27. Oktober 1819 als Tochter des Tobias Klaiber und seiner Ehefrau Anna Maria Wagner aus Malsburg, stammte aus einer weitverzweigten Familie, in deren Hand sich eine Reihe von Gasthäusern befand. In Kandern die Krone, die Blume und der Hirschen, ferner der Bären in Auggen. Ihr Vater war Metzger und ab 1840 Posthalter; er besorgte die älteste Postverbindung nach Basel.

 

Luise erreichte als einziges Kind des Paares das Erwachsenenalter. Nach dem Tode der Mutter lebte noch die jüngere Schwester des Vaters im Hause. Luise und ihre Tante Caroline starben im Dezember 1869 wenige Tage nacheinander, der Vater im Jahre 1871. Der neugotische Grabstein der Familie ist in der Friedhofsmauer nahe der Kapelle eingelassen.

 

Eine Frau von tadellosem Lebenswandel erkannte man im 19. Jahrhundert daran, dass es über sie nichts zu berichten gab und so lässt sich über die Persönlichkeit Luises leider nichts mehr in Erfahrung bringen, nicht einmal ein Bild ist erhalten. Wir sind angewiesen auf das, was ihr Testament über sie aussagt.

 

Von ihrem beachtlichen Vermögen von fast 15.000 Gulden gab sie 1.000 Gulden dem im Jahre 1827 durch Beschluss der Handwerkszünfte gestifteten Kanderner Spital, 4.000 Gulden bestimmte sie zur Gründung eines „Pfründnerheims“ (Altenheims), das dem Spital angeschlossen werden sollte. Die neugegründete Stiftung des Spital- und Pfründefonds erwarb daraufhin 1872 das Altenheim an der Hauptstraße, in dem sich bis 1976 auch noch eine Wöchnerinnenstation für die Kanderner Frauen befand. 1993 wurde es durch den Neubau in der Papiermatt ersetzt. Im Jahr 2004 erfolgte ein Anbau mit 20 neuen Pflegeplätzen. Obwohl die Stiftung später von weiteren Bürgern testamentarisch bedacht wurde, war es doch Luise Klaiber, die ideell und finanziell den Grundstein zum Kanderner Alten- und Pflegeheim gelegt hat.

 

Ihr übriges Vermögen vermachte Luise Klaiber der Schwester ihrer Mutter in Malsburg zur Gründung einer Stiftung für die Ausbildung der Jugend ihrer Familie. Die Stiftung bestand bis zur Währungsreform 1948.

 

Verfasserin: Rita Perry

 

 

Träger der Einrichtung: Spital- und Pfründefonds Kandern

Der Spital- und Pfründefonds geht auf eine Initiative der ehemals in der Stadt Kandern ansässigen Handwerkszünfte zurück.

 

Am 10. Dezember 1827 beschlossen die Zünfte das sog. „Sausenharder-Viertel“ (ein Drittel des Zunftvermögens) zur Errichtung einer Krankenanstalt beizusteuern. Dieser Beschluss erhielt mit der Erlaubnis des Direktoriums des Dreisam-Kreises vom 18. Januar 1828 (Nr. 687) die staatliche Genehmigung.

 

Zur Umsetzung des Beschlusses wurde vom Gemeinderat der Stadt Kandern ein Krankenhaus erworben und von den Gesellen und Lehrlingen aus den verschiedenen Gemeinden sowie von den Dienstboten der Stadt Kandern ein Wochenbetrag erhoben der anfangs zwei Kreuzer betrug. Dieser wurde im Lauf der Zeit mehrfach geändert.

Durch letztwillige Verfügung vom 26. Juni 1868 bestimmte die ledige Luise Klaiber ein Kapital in Höhe von 4.000 FL zur Gründung des Pfründnerhauses in Kandern für allein-Personen welches möglichst mit dem Spital, dem sie ebenfalls 1.000 FL zuwendete, verbunden werden sollte.

 

Diese Stiftung wurde am 27. Mai 1871 staatlich genehmigt. Die Stadt Kandern beschloss nunmehr das gänzlich unbrauchbar gewordene Krankenhaus zu verkaufen und das frühere Hüttenwerk-Verwaltungsgebäude zu erwerben, um darin das Kranken- und Pfründnerhaus unterzubringen. Hierzu erteilte der großherzogliche Verwaltungshof mit Erlass vom 29. März 1872 (Nr. 7545) die Genehmigung. Diese Erwerbung erfolgte für den Spitalfonds jedoch unter der Bedingung, dass der Pfründnerfonds einen Teil des Kaufschillings gegen Gestattung der Benutzung einer Anzahl der Zimmer bezahle.

 

Nach erfolgter Auflösung der Zünfte haben einzelne Bürger wiederholt Stiftungen in den Spitalfonds eingebracht.

 

Bis zum Jahr 1948 diente das haus der Unterbringung pflegebedürftiger Personen. Wobei auch solche Aufnahme fanden, deren Behandlung krankheitshalber erforderlich war.

 

Ende des Jahres 1948 wurde in vier Zimmern des Hauses eine Entbindungsstation eingerichtet. Die letzte Entbindung fand am 27 September 1976 statt.

 

Gemäß §5 der Satzung vom 27. August 1978 sind der Stiftungsrat und der Vorsitzende des Stiftungsrates die neuen Stiftungsorgane. Stiftungsrat ist der Gemeinderat der Stadt Kandern, Vorsitzender des Stiftungsrates ist der Bürgermeister der Stadt Kandern.

 

Der Stiftungsrat des Spital- und Pfründefonds Kandern hat in seiner Sitzung am 14. Mai 1990 beschlossen, das Ingenieurbüro Huller und Banzhaff mit der Ingenieurplanung eines neuen Pflegeheimes zu beauftragen. Der Neubau konnte am 24. Juni 1992 mit dem ersten Spatenstich begonnen werden. Die Inbetriebnahme erfolgte im Dezember 1993.

 

Mit Beschluss des Stiftungsrates vom 10. November 2003 hat der Stiftungsrat die Erweiterung des Pflegeheimes um 20 Plätze beschlossen. Weiter wurde beschlossen, die frei werdenden Räumlichkeiten der Sozialstation zurück zu erwerben, Die jetzigen Verwaltungsräume sollen nach Umzug in die Sozialstation zu Pflegezimmern umgebaut werden. Die Fertigstellung der Erweiterung erfolgte im Januar 2005.

 

Nach dem zweiten Erweiterungsbau im Jahr 2020 betreuen wir nun heute über 90 rüstige oder pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren und bieten besonders älteren Bewohnern mit ihren altersbedingt veränderten Bedürfnissen einen umsorgten Aufenthalt mit hoher Lebensqualität.

Die Ausstattung unserer 90 modern eingerichteten Einzelzimmer wird gerne mit eigenen Möbeln ergänzt, dadurch erhält jedes Zimmer seinen individuellen Ausdruck und Wohlfühlatmosphäre.

Ein kleines Badezimmer ergänzt den persönlichen Wohnbereich. Den Bewohnern steht ein ausgewogenes Beschäftigungsangebot zur Verfügung, zum Beispiel Therapeutisches Malen und Tonarbeiten, Sing- und Erzählrunden, Gedächtnistraining und Literaturkreise sowie Seniorengymnastik.

Das Pflegeheim Luise-Klaiber-Haus liegt eingebettet in der wunderschönen Landschaft des Markgräflerlandes zwischen dem Rhein bei Basel und den Bergen des Südschwarzwaldes, mitten in der Stadt Kandern.

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